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ONTOLOGIE DE LA DIFFÉRENCE. UNE EXPLORATION DU CHAMP ÉPISTEMOLOGIQUE

ONTOLOGIE DE LA DIFFÉRENCE. UNE EXPLORATION DU CHAMP ÉPISTEMOLOGIQUE

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Date d'ajout : jeudi 05 février 2009

par Hermann Riefstahl

In seinem inhaltsreichen Werk mustert Milet aus epistemologischem Aspekt sämtliche Wissenschafts-Gebiete nicht nach ihren Inhalten, sondern nach ih­rer Sichtweise (manière de penser, modes de savoir) (13,237,32, 120 f., 138, 2211, 241 f.), die den Zugang zur Erkenntnis untersuchen (257), also nach dem Methodischen. Entscheidend ist der gewaltige Umbruch der Einstellung seit den Griechen und dem Mittelalter, der mit den Naturwissenschaften des 17. und 18. Jahrhunderts erfolgt: vom Vorrang der Einheit und des Zusam­menhangs zu der Vielfalt und Einzelheit, von der Kontinuität zur Diskontinuität (311). Milet ist Anhänger einer durchaus dynamistischen Weltsicht auf der Seite der Diskontinuität und Differenz. Die Aufnahme der Bewegung (mouvement, mouvance) ins wissenschaftliche und philosophische Bewußtsein, die für das statische Denken immer suspekt war (35, 137), ist grundsätzlich vollzogen, das Werden (devenir) geht dem Sein voraus, der Prozeß dem Status.
Freilich zieht sich der Kampf der beiden Richtungen noch durch Jahrhunderte weiter. Die ontologischen Relationen aller Formen von Differenz und Alterität kritisch zu kategorialisieren, dürfte tatsächlich eine wichtige Aufgabe bleiben. Milet durchsucht mit außerordentlicher Belesenheit und Umsicht in der Philosophie-Geschichte die einzelnen Wissenschafts-Bereiche nach dem Unterschied von Kontinuität und Diskontinuität. Wie er selbst in der "Introduction" und in der "Conclusion" zusammenstellt, handelt es sich um Begriffe und Komplexe aus allen Formen der Differenz, nämlich Kontinuität und Diskontinuität, Alterität (alte rite) und Identität, das Bestimmte (distinct) und das VielfaItige (multiple), das Bewegende (mouvant, mouvance), Qualität und Quantität, Intensität, Temporalität.
Nach Milets Kritik an Heidegger über Sein und Seiendes (215 ff.) gelangt die lange Auseinandersetzung mit ihm über die Zeit (224-242) nur soweit: “Nous sommes la en plein paradoxe“ (239) und wendet sich zu Bergson zurück. Dessen Disput mit Einstein wird als gegenseitiges Unverständnis eingeschätzt (225 f., 2268). Die Quanten-Theorie ist mehrfach angesprochen (205, 266 f.). - Es könnte sein, daß Raum, Zeit und Sein derartig vollkommen das Gesamt der Welt durchdringen und zugleich umschließen, daß es dem menschlichen Bewußtsein unmöglich ist, aus diesem Bannkreis auszubrechen, und es dem Geist nicht gelingen kann, von einem Standpunkt außerhalb dieser Grundordnungen Einblick zu gewinnen.
Leibniz, Kant und Hegel werden ausgiebig behandelt auf Kontinuität und Diskontinuität. Mit G. Deleuzes Différence et Répétition setzt Milet sich auseinander. Von seinen Gewährsmännem sind die wichtigsten Tarde (212 f., 25844, 280) und Bergson, über die er Monographien verfaßt hat. Bergson ist aufgewertet, insofern er ein dynamis tisches Moment hereingebracht hat: Der Strom des Geschehens durchzieht das einzelne Bewußtsein wie mit einer Melodie (149,214), und damit gewinnt die personale Existenz durch Partizipation am Universal-Prozeß in der duree eine existentielle Note (53, 64, 68 f., 101 f., 133, 142 ff. u. ö.). Auch hat Bergson das wichtige Gegensatz-Paar offen (ouvert) und geschlossen (dos) (306) eingeführt.
Vorbildlich ist des Verf.s Darlegungs-Wclse. Er läßt den Leser fortlaufend an seinen Untersuchungen teilnehmen, stellt selbst Fragen und nimmt die dargebotenen Vorschläge nur mit Vorbehalten auf, denn er sucht weiter vorzudringen; eine hervorragende Methode, Probleme aufzuspüren und ihnen weiter nachzugehen. Der ianze Diskurs enthält eine ausgezeichnete Kritik an der Polarität und Dialektik (86 ff., 106 ff., 128 f., 242 f.). Für die Biologie nimmt er J. Monod und F. Jacob in Anspruch: Die Organische Natur wird von Teleonomie (270) geleitet - nicht Teleologie im Univer~um mit den drei Momenten kreativer Prozeß, Irreversibilität, Kohärenz.

Hermann Riefstahl, Darmstadt


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